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3ème TOUR DU MONDE SUR PISTE 1/2 Décembre 2006 Aigle

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24-Stunden Bahnrennen von Aigle: Jetzt hats den Track Riders aufs Podest gereicht

Gleich mit zwei Mannschaften sind wir dieses Jahr nach Aigle gereist, fest entschlossen zum Ende der Saison nochmals unseren Spass zu haben, und all die Bahnkilometer reinzuspulen, die wir besser schon Anfang Saison in den Beinen gehabt hätten. Team I schaffte den erwünschten Sprung aufs Podest, nach den Rängen vier und fünf der beiden Vorjahre. Dritter Rang, mit nur 700 Meter Rückstand auf die Zweiten, Durchschnittsgeschwindigkeit 44.83 km/h, Gesamtdistanz 1075.9 km. Der Sieg ging dieses Jahr an die Mannschaft des VC Vevey-Mendrisio. Die etwas entspannteren Track Riders II wurden vierzehnte (von 28 klassierten Mannschaften). Dabei waren auch die beiden Bahn-Neulinge Emma und Erich, welche beide sehr stark fuhren. Bemerkenswert ist, dass Emma gleich den ersten Rang bei den Frauen belegte, unmittelbar vor Andrea Wolfer. Nach dieser letzten Aktion sind auch wir bereit zum Einwintern und Weihnachts-Speck anfressen. Leiden tun wir erst im Frühling wieder.

von Emmerich
Die 24 Stunden von Aigle sind ein Wettkampf auf der Bahn, der, wie's im Tagi zu lesen ist, um die Welt führt, aber alle 200 m wieder an die selbe Stelle zurück. 29 Mannschaften zu vier oder fünf Fahrern, 135 insgesamt, kämpfen von Freitagabend, 19 Uhr, bis Samstag, 19 Uhr. Sie haben zum Ziel, so oft wie möglich um das harmonische und schnelle Holzoval zu kreisen.
75 Track Riders I: Emmerich, Florian, Mario, Beat, Joa. Dritter Gesamtrang.

Es sind beinahe alle Fahrertypen vertreten, vom Tour-de-Suisse-Etappensieger (Steve Morabito) über zahl- und erfolgreiche Elite-Bahnfahrer und normale Hobbyfahrer hin zum 68jährigen Rentner. Die weite Streuung soll aber nicht über das grundsätzlich hohe Niveau hinwegtäuschen. Alle Mannschaften zusammen fahren während den 24 h einen guten 40er Schnitt, die beste gar 45.5 km/h!

Aus Zürich sind vier Teams am Start. Neben den halbprominenten Medienschaffenden (gemäss Tagesanzeiger) sind auch Rennfahrer des RV Zürich in den beiden Mannschaften Trackriders I und II im Rennen. John Grimshaw, Jeremy Hackney, Florian Schneider, Frank Hillger und ich selber, Emmerich Eggler, wagen sich zusammen mit einer Kollegin und vier Kollegen an das Abenteuer. Mit dabei sind Emma Pooley, der von der Rennbahn Oerlikon bekannte Mario Wagner, Beat Birkhofer, Joa Weber und Erich Michel.

Nach einer kurzweiligen Anreise wird schon kurz vor 16 Uhr Aigle erreicht und im Innenraum der Bahn ein strategisch günstiger Platz für die zehn Fahrer mit ausgelegten Isomatten und Taschen abgesteckt. Noch sind die Schützlinge des CMC (Centre mondiale du cyclisme) am trainieren, aber schon bald wird die Bahn uns gehören.

Zuvor werden in der nahe gelegenen Migros Proviant und Getränke gehamstert. Um 17:45 ist es soweit. Wir können probehalber auf die Bahn. Und was für eine Bahn! Sie ist schnell und verglichen mit dem Oerliker Zement relativ eng und wer nicht aufpasst, wird in der Kurve gnadenlos nach oben getragen, wo die begrenzende Bande erstaunlich schnell näher kommt. Aber schon nach kurzer Zeit haben sich die Aigle-Novizen an die Eigenheiten gewöhnt und fiebern voller Zuversicht dem Start entgegen. Zuvor sind noch Startnummern an Trikots und Computer-Halterungen an den Bahnvelos zu befestigen.

Um 19 Uhr geht's los – die 29 Mannschaften machen sich auf den weiten Weg um die Erde. Schon in der ersten Rennstunde wird flott und zügig gefahren, 45 km werden dabei zurückgelegt. Unsere Teams liegen gut im Rennen. Schon bald zeichnet sich ab, dass die erste Mannschaft in Tuchfühlung mit den Podestplätzen bleibt, und auch die zweite Equipe hält sich in der oberen Hälfte der Rangliste.

84  Track Riders II: Jeremy, Frank, Emma, Erich, John. Emma ist die beste Teilnehmerin.

Die ersten Stunden vergehen wie im Flug und um 22 Uhr ist jedes Teammitglied zumindest einmal im Ernsteinsatz auf der Piste unterwegs gewesen. Wir bewundern beim zusehen das Mitglied des Ag2R-Farmteams, Alexander Pliuschin, nicht ahnend, dass er zu einem unserer härtesten Gegner wird. Auch weitere Prominenz befindet sich am Start. Der einzige Schweizer Etappensieger der Tour de Suisse 2006, Steve Marobito, sowie Roger Beuchat, der Profi vom Team LPR, sind unter den Teilnehmern. Weitere bekannte Namen und Sieger von Rennen auf der Rennbahn Oerlikon kreisen elegant um das schnelle Holzoval, darunter Tristan Marguet, Loïc Perizzolo und die letztjährige Juniorenweltmeisterin Andrea Wolfer.

Die Nacht zieht sich dahin und manch einer staunt, zu welchen Leistungen er zwischen zwei und drei Uhr fähig ist. Aber in den 24 Stunden hat jeder irgendwann eine mehr oder weniger grosse Krise.

Im Laufe des Nachmittags wird das Ende absehbar und alle begeben sich nochmals an ihre Leistungsgrenzen. Im Team Trackriders I fahren Joa und Mario bis zu knapp 90 Minuten, wobei insbesondere Mario mit tollen Rundengewinnen und Jagden, teilweise zusammen mit Alexander Pliuschin, zu begeistern weiss.

25 Minuten vor Schluss komme ich etwas überraschend nochmals an die Reihe und stürze mich in das mittlerweile stark beschleunigte Rennen. In den letzten Runden will jeder nochmals zeigen, was er drauf hat. Wir (Trackriders I) kämpfen mit dem RC Olympia Biel (als Finalfahrer agiert Tristan Marguet) nach über 1000 km um den zweiten Platz. Nur wenige hundert Meter liegt RCOB voraus. Auch einigen Rennfahrern aus anderen Teams, z. B. Loïc Perizzolo, gehen die Pferde durch. So kommt es, dass die Spitzenteams oft mit Tempi zwischen 50 und 60 km/h unterwegs sind und für die letzten gut 20 km ungefähr 23.5 Minuten benötigen, was zum beinahe Sechstagerennen tauglichen Schnitt von über  51 km/h führt. Die langsameren Mannschaften machen sich an der schwarzen untersten Linie klein, wenn Loic, Tristan und die übrigen „Raser“ mit knappem Abstand in der Kurve an ihnen vorbeiziehen.

Um 18:58 ist es soweit – das Rennen wird neutralisiert und die Fahrer lassen langsam ausrollen. Gleich nach dem Absteigen werden die Vertreter der Spitzenteams vom Hallenspeaker interviewt. Nicht jeder ist unmittelbar nach dem Rennen zu Geistesblitzen fähig. Auch meine Antworten fallen bescheiden aus. Aber die Freude ist gross. Wir können den RCOB (u. a. mit Pliuschin und Marguet) zwar nicht mehr abfangen, sind aber souverän vor Top Cycles (u. a. mit Roger Beuchat) auf den dritten Platz gefahren.

Unsere zweite Mannschaft schlägt sich ebenfalls wacker in der oberen Hälfte der Rangliste und erreicht den vierzehnten Platz. Hervorzuheben ist auch das Ergebnis von Emma Pooley aus der zweiten Trackriders-Mannschaft. Sie erreicht mit 195.9 km die grösste Distanz unter den Frauen, knapp vor Andrea Wolfer.

Mir bleibt zum Schluss nur der Dank an die Mitglieder beider Teams für den tollen, von Kameradschaft geprägten Ausflug in die Romandie und den schönen Sport. Ganz besonderer Dank gebührt John, der durch seine hervorragende Organisation das ganze für uns Trackriders erst möglich gemacht hat.

Kleiner Auszug aus der Rangliste:

Rang

Team

Name

Distanz

Speed

Einsätze

Team-Distanz

Team-Speed

1

VC Vevey-Mendrisio

Bovay Steve

230.0

46.11

5

1092.7

45.53

 

 

Bourgeois Guillaume

239.6

45.10

6

 

 

 

 

Beney Maxime

231.0

45.88

5

 

 

 

 

Zbinden Morgan

217.0

45.70

5

 

 

 

 

Wolf Fabien

175.0

44.68

4

 

 

2

RC Olympia Biel

Marguet Tristan

248.7

45.84

5

1076.5

44.86

 

 

Fisler Julian

170.0

43.89

5

 

 

 

 

Zahnd Adrian

174.0

44.11

5

 

 

 

 

Cristaldi Graziano

126.0

43.99

4

 

 

 

 

Pljuschin Alexander

358.0

45.36

6

 

 

3

Track Riders I

Birkhofer Beat

226.0

44.18

5

1075.9

44.83

 

 

Eggler Emmerich

228.8

45.58

6

 

 

 

 

Schneider Florian

113.4

43.92

5

 

 

 

 

Weber Joa

263.6

45.00

6

 

 

 

 

Wagner Mario

244.0

45.01

5

 

 

4

Top Cycle

Schaffroth Michel

235.0

44.75

5

1068.0

44.50

 

 

Beuchat Roger

245.0

45.54

5

 

 

 

 

Leyvraz Alain

93.0

40.12

4

 

 

 

 

Hidalgo Arnaud

217.0

44.71

5

 

 

 

 

Favret Sébastien

278.0

44.86

6

 

 

5

Team DOM

Buffoni Patrick

208.0

42.94

7

1056.7

44.03

 

 

Morabito Steve

126.0

45.13

3

 

 

 

 

Cheseaux Christophe

227.8

45.07

7

 

 

 

 

Mottier Laurent

269.0

43.88

8

 

 

 

 

Frossard Jean-Blaise

226.0

43.63

8

 

 

14

Track Riders II

Grimshaw John

210.0

41.35

9

985.0

41.04

 

 

Pooley Emma

195.9

39.22

9

 

 

 

 

Michel Erich

208.0

40.50

9

 

 

 

 

Hillger Franck

188.0

41.91

9

 

 

 

 

Hackney Jeremy

183.2

42.52

8

 

 


jgrim, 09.12.06